Kunst im Chelsea
„Auch später als Martin Kippenberger an anderen Orten wohnte, kam er immer wieder bei seinen Aufenthalten in Köln zurück ins Chelsea. Seine Verbindung mit dem Hotel geht auf eine Wette während der Fußballweltmeisterschaft 1986 zurück, die er mir mehr oder weniger aufdrängte. Er kam eines Abends und sagte „Patriotismus zahlt sich doch aus! Ich habe heute 500,- DM frei Saufen im Broadway und 500,- DM frei Essen im Chin’s gewonnen, weil ich auf Deutschland gesetzt habe“. Er fragte, ob ich nicht auch mit ihm wetten wollte auf das nächste Spiel, eine Zeichnung im Wert von 1.000,- DM gegen eine Woche im Doppelzimmer mit Frühstück ans Bett und allem Pipapo. Ich habe diese Wette verloren, und am nächsten Tag stand er mit seinem Köfferchen an der Rezeption. Und als die Woche um war, bemerkte er, es sei sehr schön hier bei mir, und da er vorhabe, im Herbst nach Teneriffa zu gehen, könne er eigentlich seine Wohnung aufgeben und hier bei mir gegen Kunst wohnen. So hat die Symbiose zwischen Hotelier und Künstlern begonnen, aus der dann die Legende „Chelsea Hotel in Köln“ entstanden ist.“